Verabschiedung Armin Steinhausers nach 34 1/2 Jahren am Progymnasium

Armin Steinhauser war 34 ½ Jahre in Bad Buchau tätig und feierte bereits im März 2014 sein 40-jähriges Dienstjubiläum.

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Armin Steinhauser wurde am 02.10.1951 in Bad Saulgau geboren. Er studierte nach dem Abitur in Tübingen Anglistik und Sportwissenschaften. Nach dem Vorbereitungsdienst wurde er am 02. Februar 1981 am Kreisgymnasium Riedlingen angestellt und kam zeitgleich mit 14 Stunden Abordnung an das Progymnasium in Bad Buchau. Ab dem 01. August 1981 bis zum 27.7.2015 war er Lehrer mit vollem Deputat am Progymnasium, also fast auf den Tag genau 34 Jahre! Wenn man das halbe Jahr ab 02.02. mit einrechnet, sind es 34 ½ Jahre.

Armin Steinhausers Wirken am Progymnasium Bad Buchau wird an einer Vielzahl von  Aktivitäten sichtbar: Er leitete nicht nur die Fachschaft Englisch, sondern unterrichtete fachfremd  Deutsch, Latein und Technik.

Er begleitete Klassen regelmäßig ins Schullandheim und betreute den Austausch mit der Sydenham Comprehensive School in London ebenso wie die Studienfahrten nach London.

Er war Verbindungslehrer, Mitglied der Schulkonferenz, Regionalbeauftragter für Gymnasien zur Förderung der Zusammenarbeit von Schule und Verein und Kontaktperson für die Kooperation Schule und Verein in Bad Buchau, führte die Schulchronik, organisierte die Volleyball AG, betreute Mannschaften im Rahmen von Jugend trainiert für Olympia in den Sportarten LA, VB, HB, FB und Tennis, betreute speziell die Mädchenmannschaften in den Jahren 1986, 1990 und 1991. Sie wurden Oberschulamtsmeister und kamen bis ins Landesfinale.  Auch an der Organisation des Wintersporttags war Armin Steinhauser maßgeblich beteiligt.

Er war darüber hinaus engagiertes Mitglied des ÖPR und stets kompetenter Ansprechpartner des Philologenverbands an der Schule.  Zudem übernahm er als Sicherheitsbeauftragter, Beauftragter für Suchtprävention und Koordinator der Verkehrserziehung besondere Verantwortung. Gemeinsam mit Herrn Herbst organisierte er eine jahrenlange Briefpartnerschaft der Klassen 6 mit einer Schule in Danville/Kalifornien. Weiterhin sind seine Mitarbeit und Organisation des Federseelaufs und die gewinnbringende Verbindung zwischen Verein und Schule im Bereich des Laufens besonders hervorzuheben.

Insgesamt über 3 Jahrzehnte war Armin Steinhauser dabei ein großes Vorbild in sportlichen Belangen für alle Schülerinnen und Schüler, besonders als erfolgreicher Marathonläufer.

Herr Direktor Dr. Hoffmann führte in seiner Ansprache aus, es sei kaum zu ermessen und noch weniger zu beschreiben, welche Erlebnisse, welche Erfahrungen ihn mit dieser Zeit verbinden und auch weiterhin verbinden werden, darum unterlasse er es auch, Anekdoten zu erzählen und Erlebnisse zu beschreiben.

In seiner persönlichen Würdigung stellte Herr Hoffmann die besondere pädagogische Leistung Armin Steinhausers in den Vordergrund:

„Das berufliche Leben eines Pädagogen spannt sich zwischen den beiden Polen „Dienst“ und „Verdienst“. Wir stehen in einem Dienstverhältnis, mit Schwur und erhobener Hand und Unterschrift und allen Konsequenzen. So erfüllen wir unseren Dienst; aber, und das ist wichtig: wir sind dennoch keine Diener des Staates und auch keine Diener unseres Schulträgers oder welche Institution sich auch anmaßen möchte, unser Dienstherr sein zu wollen.

Wir stehen in einem rechtlichen Verhältnis, nicht in einem ethischen und schon gar nicht in einem moralischen, auch, wenn sich die Institutionen anmaßen, selbst diese Werte bestimmen zu dürfen.

Wir dienen nicht dem Gesetz, wir dienen nicht den Verordnungen, nicht den Bestimmungen und nicht den Richtlinien, wir dienen auch nicht den Anweisungen und nicht den ministeriellen Vorgaben: wir dienen einfach nur den Menschen. Und in unserem Fall den kleinen Menschen, den Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden. Und solange ich mich erinnern kann, und auch noch viel länger, hat diese Prinzip Kollege Steinhauser immer hochgehalten – vorbildlich!

Die Dienstgeschäfte werden erledigt, der Unterricht aber wird geliebt. Und dieser Dienst an den Kindern und Jugendlichen, verbunden mit Freude, Sinn und Zweck, mit Aufopferung und Leidenschaft und Humor, ist die wahre und wirkliche Dienstleistung, die sich Pädagogen wie Herr Steinhauser an die Fahnen heften dürfen und sollen. Und dann hat der Begriff „Dienst“ auch sein sprödes und bürokratisches Antlitz verloren, welches er sich gibt, wenn Dienstherren zu sehr und zu oft in den Spiegel sehen und nichts mehr erkennen, außer einem ausdruckslosen Dienstverhältnis. Wenn Bürokratie und formales Gesetz den Menschen und die Vernunft ersetzen und dies auch noch als Selbstverständlichkeit angesehen wird.

Seinen Dienst tun heißt Kindern die bestmöglichste Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen und sonst nichts!! Und so haben Sie, lieber Herr Steinhauser, sich wahren Verdienst erworben, der weit über das Salär hinausgeht, welches Ihr und unser Dienstherr ihnen zugesteht. Der wahre Verdienst ist nicht materieller Art. Ihr wahrer Verdienst liegt in den Biographien der Menschen, in ihren Werdegängen und in ihren Erfolgen, welche Sie vorbereitet und ermöglicht haben durch ihre Arbeit als Lehrer und als Pädagoge.

Er liegt im menschlichen Miteinander zwischen Lehrer und Schüler – zwischen Mensch und Mensch, eingebettet im Kosmos von Bildung, Kultur und Ästhetik. Das ist ihr Verdienst und dafür danken wir Ihnen von ganzem Herzen.

Wie soll nun meine Rede enden?

Bei der Lektüre der Personalakte von Herrn Steinhauser bin ich in einer Dienstbeurteilung die Mitte der 80er Jahr von Schulleiter Bürger ausgestellt wurde auf folgendes gestoßen:

„Durch seine freundlich-gewinnende Art und durch seine fundierten fachlichen Kenntnisse hat Herr Steinhauser bei Schülern, Kollegen, sowie bei den Eltern hohes Ansehen. Seine Tätigkeit als Verbindungslehrer bezeugt dieses Ansehen, das Herr Steinhauser aufgrund seiner Offenheit, seiner kritischen Denkweise, seines Eintretens für Gerechtigkeit und nicht zuletzt seines Humors bei Schülern und Kollegen genießt.

Herr Steinhauser ist für unsere kleine Schule eine unentbehrliche Lehrkraft geworden.

Das Pflichtbewusstsein, seine Zuverlässigkeit, die Kooperationsbereitschaft, seine Loyalität gegenüber der Schulleitung (insgesamt waren es 4 Schulleiter: Müller, Bürger, Dammert und Hoffmann, Anmerkung des Verfassers), ließen Herrn Steinhauser zu einer wertvollen Lehrerpersönlichkeit werden.“

Geht man ganz an den Anfang seiner Dienstzeit am Progymnasium Bad Buchau zurück, stößt man in einer Dienstbeurteilung von Schulleiter Müller vom 4. November 1982 auf folgenden Satz, dem ich in vollem Umfang zustimme, und der über 3 Jahrzehnte bis heute Gültigkeit besitzt:

„Herr Steinhauser gehört zu jenen einsatzfreudigen Lehrern, auf die sich die Schulleitung in jeder Hinsicht voll verlassen kann und die für das Image unserer kleinen Schule unersetzlich sind!“

Die Schulgemeinschaft und auch ich ganz persönlich danken Ihnen recht herzlich, lieber Herr Steinhauser, für Ihre Arbeit in den letzten 34 1/2 Jahren, die das Bild unserer Schule so positiv geprägt hat.

Bitte bleiben Sie uns verbunden, wir werden Sie in bester Erinnerung behalten und wünschen Ihnen für die Zukunft das Allerbest, vor allem aber Gesundheit!

 

Textquelle: Dr. Matthias Hoffmann

Bild: Martin Gabel

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