Verkehrserziehung mit praktischen Erfahrungen – RoadSense in Ravensburg

Die Klasse 10 des Progymnasiums Bad Buchau hatte in diesem Schuljahr zum ersten Mal die Gelegenheit, am Verkehrstrainingsprogramm Roadsense teilzunehmen. Es wird von der Mercedes-Benz Driving Academy angeboten und durchgeführt, finanziell unterstützt von Land und Unfallkasse. Ziel des Programmes ist, Schülerinnen und Schüler für das richtige Verhalten als Mitfahrer im Auto zu sensibilisieren.

Die Veranstaltung in Ravensburg umfasste mehrere Module. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung wurden die Schülerinnen und Schüler in Vierergruppen eingeteilt, denen jeweils ein Fahrlehrer zugewiesen wurde. Auf dem Verkehrsübungsplatz begann zunächst der praktische Teil. Jede Schülerin und jeder Schüler durfte selbst ans Steuer – natürlich mit dem Fahrlehrer und in der Gruppe. Es wurden Situationen durchgespielt, die Gefahren aufzeigten oder in denen das aktive Mitwirken aller Fahrzeuginsassen gefordert war. So steuerte man auf eine unpassierbare Engstelle zu und erlebte mit einer Vollbremsung hautnah die Gefährlichkeit frei beweglicher Gegenstände im Cockpit. Es wurde Slalom gefahren und die Mitschüler versuchten, den Fahrer abzulenken. Schnell wurde deutlich, wie gefährlich das im Ernstfall sein kann.

Auch im theoretischen Teil waren praktische Übungen integriert: Die Mitfahrer können den Fahrer aktiv unterstützen, weil sie zum Beispiel ein Fahrrad besser wahrnehmen, das für den Fahrer im toten Winkel ist. Welche Wucht hat denn ein winziges Handy, das auf dem Rücksitz herumliegt, bei einer Vollbremsung mit 50 km/h? Wie fühlt man sich mit einer Brille, die 0,8 Promille Blutalkohol simuliert? Sicher, jeder weiß, dass man betrunken nicht Auto fahren darf. Dass aber schon ein wenig Alkohol genügt, um unsere Wahrnehmung und Handlungsweisen so extrem einzuschränken, erstaunte doch sehr.

Wie kommt man nach einem Unfall aus einem Auto, das auf dem Dach liegt? Zu guter Letzt konnte im Rettungssimulator auch diese Situation ausprobiert werden. Erstaunlich war, dass alle, die im Auto saßen, nachdem es sich gedreht hatte, die Orientierung völlig verloren hatten. Das machte jedem klar, wie wichtig es ist, Ruhe zu bewahren, nicht dem natürlichen Impuls zu folgen und davonzurennen, sondern erst zu warten, bis man wieder klarer sieht.

Der Trainingstag in Ravensburg brachte viele Erfahrungen für Mitfahrer und zukünftige Fahrer. Ganz gedankenlos wird sich wahrscheinlich keiner mehr als Mitfahrer in ein Auto setzen.

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Das Foto wurde privat von Regina Mayer aufgenommen.
Ter Text stammt von Larissa Rudolph, redigiert von Regina Mayer, Ute Dorn und MG.

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